Auf der OSZE-Menschenrechtskonferenz in Warschau warnt die IGB ALLATRA vor der verborgenen Bedrohung durch das Antikult-Netzwerk

27 October 2025

Warschau, Oktober 2025 — Während der von der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) organisierten Menschenrechtskonferenz in Warschau veranstaltete die Internationale Gesellschaftliche Bewegung ALLATRA eine Begleitveranstaltung mit dem Titel “Das Antikult-Netzwerk: Eine verborgene Bedrohung für Freiheit und Pluralismus”.

An der Diskussion nahmen Diplomaten, Menschenrechtsaktivisten, Journalisten und Vertreter internationaler Organisationen teil, um auf die wachsende Gefahr durch Pseudo-Expertenorganisationen aufmerksam zu machen, die religiöse und zivilgesellschaftliche Gruppen als „Sekten” oder “Kulte“ stigmatisieren und damit grundlegende Menschenrechte und Freiheiten verletzen.

„Eine solche Stigmatisierung macht Einzelpersonen und Gruppen zu Zielscheiben und entmenschlicht sie bewusst in den Augen der Gesellschaft, um Gewalt und rechtswidrige Handlungen gegen sie zu rechtfertigen“, sagte Veronika Leštáchová, Vertreterin der IGB ALLATRA für Klima und Menschenrechte. 

Als Veranstalterin der Begleitveranstaltung präsentierte die IGB ALLATRA einen faktenbasierten Überblick darüber, wie bestimmte Antikult-Organisationen – insbesondere die Russische Vereinigung der Zentren für das Studium von Religionen und Sekten (RACIRS) unter der Leitung von Alexander Dvorkin – als zentrale Koordinierungsstelle des globalen Antikult-Netzwerks fungieren und Aktivitäten von Russland aus in ganz Europa und weltweit organisieren und leiten.

Laut offenen Quellen agiert RACIRS mit voller institutioneller Unterstützung der Russisch-Orthodoxen Kirche und des Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB).

Die Teilnehmer betonten die enge Koordination zwischen RACIRS und der europäischen Organisation FECRIS (Europäische Föderation der Zentren für Forschung und Information über das Sektenwesen), bei der Dvorkin mehr als zehn Jahre lang als Vizepräsident tätig war. Dies zeigt, wie Antikult-Strategien, die in Russland entwickelt wurden, in europäischen Strukturen umgesetzt und gefestigt werden.

Der Fall ALLATRA – hybride Formen der Verfolgung

Bei der Begleitveranstaltung wurde den Teilnehmern der Fall der Verfolgung von ALLATRA als klares Beispiel für die Arbeitsweise des Antikult-Netzwerks vorgestellt.

„Trotz internationaler Aktivitäten und positiver Anerkennung wurde ALLATRA zum Ziel einer organisierten Diskreditierungskampagne“, betonte Katarina Mikitova, offizielle Vertreterin der IGB ALLATRA  in der Slowakei.

Ehemalige Teilnehmer der Bewegung wurden verfolgt – von Verhaftungen in Russland bis hin zu Hetze in den Medien und Arbeitsplatzverlusten in Europa. Diese hybride Form der Repression, die aus Russland koordiniert und über damit verbundene Netzwerke in ganz Europa verbreitet wird, vereint Stigmatisierung, Desinformation, institutionelle Vereinnahmung und koordinierte Formen der Verfolgung und stellt eine transnationale Bedrohung für Freiheit und Demokratie dar.

„Der Fall von ALLATRA dient als Warnung: Wenn solche Mechanismen zusammenkommen, wird die Bedrohung transnational und greifbar“, bemerkte Frau Mikitova.

Die Redner präsentierten auch dokumentierte Fälle von Verleumdungskampagnen und Manipulationen in Massenmedien, die in mehreren Ländern koordiniert und synchron durchgeführt wurden, mit dem Ziel, friedliche, zivilgesellschaftliche und religiöse Bewegungen zu diskreditieren.

Sie warnten davor, dass sich das, was einst als Randphänomen der Diskriminierung von Minderheiten begann, zu einer umfassenderen Unterdrückung der Freiheit und zum Aufstieg totalitärer Tendenzen in Europa und darüber hinaus entwickelt hat.

„Heute sind Informationen nicht mehr nur ein Mittel zur Berichterstattung über Ereignisse, sondern eine mächtige Waffe. Antikult-Netzwerke stellen eine hybride Bedrohung dar, indem sie fabrizierte Strafanzeigen und rechtliche Verbote nutzen, um ganze Organisationen – religiöse, soziale oder politische – zu unterdrücken“, betonten die Teilnehmer der Begleitveranstaltung im Rahmen der OSZE-Konferenz.

Von Desinformation zu Menschenrechtsverletzungen

Die Begleitveranstaltung im Rahmen der OSZE-Konferenz hob außerdem besorgniserregende Beweise hervor, wie das Antikult-Netzwerk Personen schützt, gegen die Zeugenaussagen im Zusammenhang mit schweren Straftaten – darunter sexuelle Gewalt, Ausbeutung und Menschenhandel – vorliegen, indem es die Berichterstattung in den Medien manipuliert und Institutionen beeinflusst, um Ermittlungen zu behindern.

Die Redner wiesen darauf hin, dass die gefährliche Reichweite dieses Netzwerks, in dem sich Desinformation in der Gesetzgebung und im politischen Einfluss widerspiegelt, zu einer Verweigerung der Gerechtigkeit führen kann.

Als zentrales Beispiel führten die Redner den Fall von Jakub Jahl an, einem tschechischen Staatsbürger, der laut zahlreichen Zeugenaussagen schwere Straftaten gegen Kinder in Tansania begangen haben soll.

„Wir dürfen nicht schweigen, wenn das Leben und die Zukunft von Kindern auf dem Spiel stehen. Es geht hier nicht um den Kampf gegen eine Person, sondern um die Verteidigung grundlegender Menschenrechte, den Schutz der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit vor verborgenen, subversiven Angriffen“, betonte Monika Svajčíková, Analytikerin der IGB ALLATRA und unabhängige Journalistin.

Vertreter von ALLATRA betonten, dass solche Praktiken eindeutige Verstöße gegen Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte darstellen, der die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit garantiert, sowie gegen die Lanzarote-Konvention, die die Staaten verpflichtet, sexuelle Ausbeutung und Missbrauch von Kindern zu untersuchen und strafrechtlich zu verfolgen.

Die Teilnehmer der Konferenz warnten, dass sich das, was als Randphänomen der Diskriminierung religiöser und zivilgesellschaftlicher Minderheiten begann, zu einem globalen System der ideologischen Kontrolle entwickelt hat – einem System, das die Menschenrechte, die Gewissensfreiheit und die demokratische Rechenschaftspflicht untergräbt.

„Wenn Menschen allein wegen ihres Glaubens verfolgt werden, ist dies ein Verstoß gegen die Artikel 18 und 19 des Internationalen Pakts über bürgerliche und politische Rechte und jeder einzelne dieser Fälle erfordert die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft“, erklärte Dušan Valeček, Vorsitzender der Internationalen Gesellschaftlichen Bewegung ALLATRA in der Tschechischen Republik. 

„Wir sind überzeugt, dass es in einer demokratischen Gesellschaft keine "höheren" und "niedrigeren" Religionen, keine "akzeptablen" und "inakzeptablen" Glaubensrichtungen geben darf. Jeder Mensch hat das Recht auf Glauben, freie Meinungsäußerung und Gedankenfreiheit – und niemand hat das Recht, diese Rechte zu nehmen“, fügte Herr Valeček hinzu.

Aufruf zum Handeln

Die Teilnehmer forderten die OSZE und ihre Teilnehmerstaaten auf, eine unabhängige Untersuchung der Aktivitäten des transnationalen Antikult-Netzwerks einzuleiten, entsprechend dem Appell auf dem IRF-Forum in Washington. Dabei wurde betont, dass immer mehr Experten die Aktivitäten des Antikult-Netzwerks als eine hybride Form des Terrorismus betrachten, das Informationen, Gesetze und Institutionen als Waffen einsetzt, um die Menschenrechte und die demokratische Stabilität zu untergraben.

„Wenn dieses Netzwerk weiterhin ungestraft agieren wird, wird wahre Freiheit eine Illusion bleiben. Die Beendigung dieser Praktiken – auch durch rechtliche Mechanismen – ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Erhaltung der Demokratie selbst“, erklärten die Teilnehmer.

Zum Abschluss der Veranstaltung betonte Roman Gural, Vertreter der IGB ALLATRA  in Polen: „Die OSZE muss entschlossen handeln – für Gerechtigkeit, für Pluralismus und für den Schutz aller schutzbedürftigen Gruppen. Es ist notwendig, sich gegen das Antikult-Netzwerk und dessen Desinformationsnetzwerke zu stellen. Es muss sichergestellt werden, dass in unserem gemeinsamen Raum die Freiheit über Versuche, Totalitarismus zu etablieren, siegt.“


Über die Internationale Gesellschaftliche Bewegung ALLATRA

Die Internationale Gesellschaftliche Bewegung (IGB) ALLATRA ist eine unabhängige, freiwillige Organisation, die umfassende Forschungen im Bereich Geodynamik und Umweltfragen betreibt. Die IGB ALLATRA ist bekannt für ihren interdisziplinären Ansatz bei der Erforschung von Naturkatastrophen, für die Förderung internationaler wissenschaftlicher Zusammenarbeit und für das aktive Eintreten für Menschenrechte und Grundfreiheiten.

Für ihren Beitrag zum Umweltschutz und zur Bewahrung der Schöpfung erhielt die IGB ALLATRA im Jahr 2024 den Apostolischen Segen Seiner Heiligkeit Papst Franziskus. Im Jahr 2025 erteilte auch Seine Heiligkeit Papst Leo XIV. der Präsidentin der IGB ALLATRA und allen Freiwilligen den Apostolischen Segen.


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